Es liegt brach, ist giftig und soll bebaut werden. Die Rede ist vom ehemaligen Bahnschwellengelände in Markt Kirchseeon. Ganze 6,5 ha groß ist das Areal im Herzen des Ortes und erheblich mit Schadstoffen kontaminiert. Dessen ungeachtet unternahmen die Ausbildungsklassen der Baufachschule im Berufsförderungswerk (BFW) am 10. Februar eine Exkursion auf das belastete Gelände.

Begleitet wurden die angehenden Bautechniker und Bauzeichner von ihrem Schulleiter Thomas Torno, von Robert König und Frau Dr. Susanne Markmiller vom Landratsamt Ebersberg, von Eva Lopez Melcado und Stefan Zeiselmaier vom Projektmanagement der neuen Eigentumsgesellschaft ECE der Großfläche (s. Foto,v.l.n.r.) – und dem Ersten Bürgermeister von Kirchseeon, Jan Paeplow (s. Foto,2.v.r.).

Die Begehung des Areals versprach interessant zu werden, denn die unwirklich anmutende Brache soll wieder städtebaulich genutzt werden. Insofern bot sie den angehenden Baufachleuten im BFW eine besondere Gelegenheit, um auf spannende Tuchfühlung mit einem möglichen Beispielprojekt der künftigen Praxis zu gehen. Aber von vorn.

Die Deutsche Bahn hatte von 1869 bis 1956 dort ein Bahnschwellenwerk zur Imprägnierung von Eisenbahnschwellen betrieben. Zur Behandlung der Schwellen wurden u. a. Arsen, Teeröle, Quecksilber- und andere Schermetallsalze verwendet, was zu schwerwiegenden Boden- und Grundwasserbelastungen geführt hat.

Die Brache soll aber bebaut werden und kann so nicht bleiben, befand u. a. das Landratsamt Ebersberg. Seit 2001 besteht daher ein öffentlich-rechtlicher Sanierungsplan, der die Deutsche Bahn in die Pflicht nimmt, die Umweltschäden dort zu beheben. Seit 2005 haben die aufwendigen Arbeiten mit der Sanierung des teerölverunreinigten Grundwassers begonnen. 2017 wurden weitere Sanierungen geregelt, und ein Ende der Arbeiten ist noch nicht absehbar.

Seit Anfang 2022 kommt neue Bewegung in die Bebauungsabsichten für das Gelände, denn die ECE Group GmbH & Co. KG hat das Areal erworben, um es in Zusammenarbeit mit dem Kirchseeoner Marktgemeinschaftsrats zu entwickeln. Eine Bürgerbefragung soll überdies Wünsche und Vorstellungen liefern, was alles auf dem Gelände entstehen könnte.

Ein hochdynamisches Projekt um die immobilienwirtschaftliche Entwicklung des Areals hat begonnen, dessen Zwischenstand am 10. Februar Thema in der Aula des Berufsförderungswerks (BFW) in Kirchseeon war, bevor es für alle bei winterlichen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein zur Exkursion in das Gelände ging.